Nichts bleibt für die
Ewigkeit
Wie die Überschrift schon sagt – nichts bleibt für die Ewigkeit. So auch die einzelnen Stationen des Lebens. Dieser Sommer hatte es besonders in sich und war geprägt von Veränderungen.
Tochterkind Nr. 1 hatte im Juli die Grundschule hinter sich gelassen und war auf dem Weg zu neuen Ufern. Natürlich war dieser Wechsel einerseits mit Tränen, andererseits aber auch mit einem unglaublichen Entwicklungsschritt und ganz viel Vorfreude verbunden. Ich hatte ja die vergangenen vier Jahre Zeit, mich mit dem Gedanken anzufreunden nun ein Schulkind zu haben. Die weiterführende Schule ist aber dennoch ein ganz neuer Abschnitt – auch für die Mama. Der Weg zur Grundschule war kurz und beschaulich und die Schule umfasste gerade mal zwei Jahrgangsstufen pro Klasse. Und jetzt? Mit dem Fahrrad quer durch die Stadt, über 1000 Schüler, die ältesten davon schon volljährig. Mit was mein „Baby“ dort alles in Berührung kommen könnte … ich wollte es mir gar nicht vorstellen. Nichtsdestotrotz hat sie mich mit ihrer Vorfreude natürlich auch enorm angesteckt. Sie war so stolz und vor allem cool – unfassbar cool! 😉
Tochterkind Nr. 2 wechselte vom Kindergarten in die Grundschule. Ein Abschied der uns allen nicht leicht fiel, denn wir alle lieben unseren Kindergarten. Gott sei Dank wusste ich bei diesem Wechsel was auf mich zukommt, denn mit Tochterkind Nr. 1 durfte ich das alles ja schon einmal erleben. Es war trotzdem spannend bis zum Schluss, ob sie mit ihren Freundinnen in eine Klasse kommen würde und wie es wohl für sie ist, plötzlich völlig neue Freiheiten zu genießen bzw. die neuen Freiheiten auch bewältigen zu müssen. Mein Gedankenkarussell kam in Fahrt: Bisher war sie immer so behütet im Kindergarten, eine Erzieherin stets griffbereit bei Problemen, nun muss sie „alleine“ auf dem Pausenhof zurechtkommen. Bisher habe ich sie an der Gruppentür abgegeben, ab sofort steigt sie morgens auf ihren Roller und düst alleine durch den nebligen Oktober. Was tagsüber so passiert ist, erfahre ich alleine durch ihre Erzählungen und nicht durch ein kurzes Tür-und-Angel-Gespräch von Menschen, die sie den ganzen Vormittag begleitet haben. Jetzt könnte man natürlich sagen, dass ich ihr all diese Freiheiten doch noch gar nicht geben „muss“, ich könnte sie ja auch weiterhin hier und da begleiten. Ja, des könnte ich. Da ich aber der Meinung bin, dass Kinder an Herausforderungen wie diesen nur wachsen und Selbstständigkeit für das Selbstwertgefühl enorm wichtig ist, habe ich mein Unbehagen für mich behalten, die Verantwortung für einige Dinge in ihre Hände gelegt und sie alleine machen lassen. Und siehe da – sie macht das einfach toll!
Tja… und der jüngste? Auch für ihn ging es auf zu neuen Ufern. Hello Kindergarten! Kam er nicht gerade erst zur Welt? Zum dritten Mal also machte ich eine Eingewöhnung mit und alles was mir dazu einfällt ist: Jedes Kind ist anders, man wächst mit seinen Herausforderungen und in der Ruhe liegt die Kraft.
Wow, was für eine aufregende Zeit! All das musste erst einmal bewältigt, organisiert und auch verarbeitet werden. In den letzten Wochen mussten wir alle viel Geduld aufbringen, uns an neue Gegebenheiten anpassen, viele Bettkantengespräche führen, Eindrücke verarbeiten, Verhaltensweisen diskutieren.
Die Hauptarbeit haben meine Kinder geleistet, das ist klar. Aber auch ich hatte einiges zu verarbeiten. Ich bin kein großer Freund von Veränderungen, erst recht nicht, wenn sich alle in den alten Strukturen so wohl gefühlt haben, wie das bei uns der Fall war. Die letzten Monate haben mir aber auch gezeigt, dass Veränderungen Teil unseres Lebens sind und dass wir zwar manchmal keine wollen, sie aber dennoch ihr Gutes haben. Alle drei sind angekommen. Alle drei sind glücklich wo sie nun sind und mit ihrem Rucksack voller schöner Erinnerungen und Erlebnisse aus ihrem vorherigen Lebensabschnitt, freuen sie sich auf das, was kommt.
… und die Mama vergießt immer noch hier und da ein Tränchen! … Kann mir mal bitte jemand eine Fernbedienung für mein Leben reichen? Ich würde gerne jetzt die „Pause“-Taste drücken.